Vortrag Tourismus in der Klimapolitik

Stammtisch 16. Februar 2010: Vortrag Sabine Minninger: „Von Hopenhagen zu Floppenhagen – Tourismus in der internationalen Klimapolitik“

Beispiel Malediven - Tourismus und Klimawandel Tourismus ist zum einen Opfer des globalen Klimawandels, zum anderen tragen auch die touristischen Emissionen zur globalen Erwärmung bei. Der Anteil des Tourismus zu den Treibhausgasen beträgt 5-12 % und ist von daher bereits jetzt nicht unerheblich. Gefährlich sind aber vor allem die hohen Wachstumsraten. Innerhalb der internationalen Klimaverhandlungen ist Tourismus kein Verhandlungsgegenstand, dennoch taucht Tourismus im UNFCCC-Prozess zweimal signifikant auf: 1. Bei den Verhandlungen der Flug- und Schiffverkehrsemissionen (bunker emissions), die einen Großteil der touristischen Emissionen ausmachen und bisher in kein verbindliches Regelwerk zur Emissionsreduktion eingebunden sind. 2. Als Ausrede, die bunker emissions keinen Regulierungen zu unterwerfen, da der Tourismus in fast allen ärmsten Ländern der Erde als Entwicklungsmotor gilt und durch diese Klimaschutzmaßnahme empfindlich gestört werden könnte.

Welche Rolle spielt Tourismus in der internationalen Klimapolitik, welche Positionen vertritt die UNWTO? Darf der internationale Tourismus generell als Entwicklungsmotor innerhalb des UNFCCC-Prozesses dargestellt werden? Was bedeutet Klimagerechtigkeit im Tourismus und welche NGOs engagieren sich in diesem Feld? Diese Fragen sollen in der gemeinsamen Diskussion vertieft werden.

Sabine Minninger ist zuständig für Tourismus und Klimawandel bei EED Tourism Watch