Vortrag gehalten im Rahmen des Stammtisches am 2. September 2014
Ankündigung und Inhaltsangabe:
„Die Besucherzahlen sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, und innerhalb der nächsten Jahre sind jährlich 30 Millionen Übernachtungen keine Utopie mehr. Die Senatskanzlei, die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung sowie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt diskutierten darum mit Berlin Partner, DEHOGA, IHK und visitBerlin über die langfristigen Auswirkungen des Tourismuswachstums auf die Einwohner und die Stadtentwicklung. visitBerlin wurde beauftragt, neue Ansätze zu entwickeln, um die positive Grundhaltung der Berliner zu erhalten und ein gutes Miteinander von Einheimischen und Touristen zu gewährleisten.“
Frau Zantout
Project Manager Strategie & Lobbyarbeit
Berlin Tourismus & Kongress GmbH | Am Karlsbad 11 | D-10785 Berlin
www.visitBerlin.de |info@visitBerlin.de
Tourismus ist zum einen Opfer des globalen Klimawandels, zum anderen tragen auch die touristischen Emissionen zur globalen Erwärmung bei. Der Anteil des Tourismus zu den Treibhausgasen beträgt 5-12 % und ist von daher bereits jetzt nicht unerheblich. Gefährlich sind aber vor allem die hohen Wachstumsraten. Innerhalb der internationalen Klimaverhandlungen ist Tourismus kein Verhandlungsgegenstand, dennoch taucht Tourismus im UNFCCC-Prozess zweimal signifikant auf: 1. Bei den Verhandlungen der Flug- und Schiffverkehrsemissionen (bunker emissions), die einen Großteil der touristischen Emissionen ausmachen und bisher in kein verbindliches Regelwerk zur Emissionsreduktion eingebunden sind. 2. Als Ausrede, die bunker emissions keinen Regulierungen zu unterwerfen, da der Tourismus in fast allen ärmsten Ländern der Erde als Entwicklungsmotor gilt und durch diese Klimaschutzmaßnahme empfindlich gestört werden könnte.
Der Vortrag gewährleistet einen Einblick in die Grundzüge grüner Tourismuspolitik. Markus Tressel versteht den Tourismus als Querschnittsaufgabe der Politik. Ob Umwelt- oder Wirtschafts-, ob Bildungs- oder Generationen-, ob Regional- oder Finanzpolitik: Nahezu alle Politikfelder tangieren auch den Tourismus. Deshalb verstehen die Grünen den Tourismus als Schlüssel für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Das bedeutet das Nutzen von Kaufkraft für endogene, also in der Region befindliche Potenziale. In seinem Vortrag wird Markus Tressel dabei zunächst aktuelle Zahlen und Trends im Verbraucherverhalten aufgreifen. Anschließend wird die Rolle und Chance des Tourismus im ökologischen, ökonomischen und sozialen Kontext für die Regionen/ Tourismusdestinationen beleuchtet. Dabei werden die aktuellen Trends aufgegriffen und in Bezug auf ihre Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung in der Tourismusregion zusammengeführt.