In den weiteren Themenabenden tauchen wir tiefer in Theorie und
Praxis eines „postkolonialen Tourismus“ ein: Wir gehen dem Zusammenhang von Tourismus
und Kolonialismus – sowohl gestern als auch heute – auf den Grund und
prüfen inwiefern unsere Reisen neokoloniale Züge aufweisen können. Wir möchten
einen großen Fokus auf Lösungsansätze legen und in diesem Zuge reflektieren,
wie sich neokoloniale Sichtweisen im Tourismus aufbrechen lassen und
welche Verantwortung und Handlungspotenziale verschiedene Tourismus-Akteure
dabei tragen. Hierbei werden wir Menschen und Organisationen aus dem
Arbeitsfeld „Decolonising Tourism“ kennenlernen. Außerdem wartet eine
analoge, „postkoloniale Stadtführung“ in Berlin auf uns. Zum Abschluss der
Veranstaltung wird es die Möglichkeit geben an einem Antirassismustraining
teilzunehmen und im Plenum darüber zu diskutieren, was wir von dem Gelernten für
unsere jeweilige Arbeit im Tourismus mitnehmen und anwenden können. Denn
das Reisen soll und kann bei der Bekämpfung von Rassismus helfen!
Die fünf Veranstaltungen können unabhängig voneinander besucht
werden. Wir ermutigen jedoch dazu, an mehreren Themenabenden teilzunehmen, da
diese aufeinander aufbauen. Bis auf die „postkoloniale Stadtführung“ sind
bisher alle Veranstaltungen online geplant, für die Teilnehmenden kostenlos und
werden verteilt von September bis ins nächste Frühjahr stattfinden. Genauere
Informationen und Anmeldungslinks folgen hier.
Wir freuen uns auf Euch und gemeinsame, spannungsgeladene Reflexionen!
Unter der Moderation von Henriette Seydel, welche zum Thema
Erinnerungsarbeit im Tourismus an deutsch-tansanische Kolonialgeschichte
promoviert, werden wir gemeinsam die Dynamik des globalen Tourismus und unsere
eigenen Privilegien reflektieren. Erfahrungsberichte von verschiedenen
Tourismus-Akteuren werfen Fragen auf wie: Wem gehört das Hotel, in dem ich
Urlaub mache und wer arbeitet dort? Was habe ich für Bilder im Kopf, wenn ich
in ein bestimmtes Land reise? Wie stelle ich mir die dort lebende Kultur vor
und woher habe ich die Informationen über diese Kultur?
Nach kurzen Impulsvorträgen wird hier Zeit für eine Diskussion im
Plenum sein. Ein Link zur Anmeldung für die Veranstaltung, die von 16 bis 17:30
Uhr über Zoom stattfinden soll, folgt in Kürze.
Liebe Tourismus-Interessierte, liebe Freunde und Freundinnen der GATE-Exkursionen,
im Mai begeben wir uns wieder auf Exkursion durch Berlin. Jens Heimendahl, GATE-Mitglied, nimmt uns mit auf eine Stadtentdeckungsreise durch „seinen“ Kiez in dem er schon seit 7 Jahren wohnt und sich wohlfühlt. Der Kiez erscheint mal dörflich, mal bunt, mal laut, mal dreckig, mal schick und mal weltstädtisch.
Zu dieser Exkursion laden wir herzlich ein und freuen uns auf einen inspirierenden Spaziergang.
Dienstag, den 15. Mai 2018
Kiez-Tour: „Im alten und neuen Schöneberg – ein schillernder Kiez, der alles bietet“
Vom Urban Nation Museum für Urban Contemporary Art geht es durch den Schöneberger Kiez in die Potsdamer Straße, der belebtesten Straße der Gegend. Im Heinrich-von-Kleist-Park tauchen wir ein in die klassische Historie Berlins, um uns dann vor der Plakette zu Ehren David Bowies zu verneigen. Im Varadero in der Vorbergstraße gibt es Gelegenheit, einen kubanischen Cocktail zu genießen. Weiter geht es durch die Speisemeile des Kiezes, die Goltzstraße bis zum Winterfeldplatz. In der angrenzenden Maaßenstraße können wir Sinn und Unsinn der ersten Berliner Begegnungszone diskutieren, bevor wir noch einen Schlenker durch Berlins bekanntestes und größtes Schwulenviertel machen.
Treffpunkt: am Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art (Street-Art-Museum) in der Bülowstraße 7 (2 Minuten vom U-Bahnhof) um 18.00 Uhr
An- und Abreise: U-Bahnhof Nollendorfplatz (Berlins einziger Bahnhof mit 4 U-Bahnlinien U1, U2, U3, U4) Empfehlung: das Museum vor der Tour besuchen – es schließt um 18.00 Uhr, Eintritt frei
https://urban-nation.com/
Um eine kleine Spende am Ende der Tour wird gebeten.
Gern können Sie die Einladung an Interessierte weiterleiten. Wir bitten um eine kurze Anmeldung bei Jens Heimendahl, 0176 – 57855869 oder mail@kiez-touren.de.
Liebe Tourismus-Interessierte, liebe Freunde und Freundinnen der GATE-Themenabende,
Im Mai widmen wir uns einem aktuellen globalpolitischen Thema, der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung und dem damit verbundenen “Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung” 2017. Begründet wird die Ausrufung dieses besonderen Jahres unter anderem mit der Bedeutung des Tourismus für die Völkerverständigung und die Wertschätzung anderer Kulturen. Außerdem gelte nachhaltiger Tourismus als Instrument zur Abschaffung der Armut, zum Schutz der Umwelt, zur Verbesserung der Lebensqualität und zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen und Jugendlichen.
Was steckt dahinter und wie stehen zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für einen verträglichen Tourismus weltweit engagieren, dazu?
Wir laden herzlich zu einer spannenden Diskussion ein.
Dienstag, den 09. Mai 2017 um 19:00 „2017 – Internationales Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“ und Strategien der zivilgesellschaftlichen Beteiligung
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) hat im November 2015 das Jahr 2017 zum „International Year of Sustainable Tourism for Development“ erklärt. Nur 2 Monate vorher hat die internationale Staatengemeinschaft auf dem größten UN-Gipfel aller Zeiten die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit 17 konkreten Zielen („Sustainable Development Goals“ – SDGs) verabschiedet, die ebenfalls auf einen „nachhaltigen Tourismus“ Bezug nehmen.
Befindet sich der Tourismus also jetzt endlich auf einem guten Weg und etabliert sich zu einem Vorzeigesektor für Nachhaltigkeit und Entwicklung? Ist die Welttourismusorganisation (UNWTO), auf deren Initiative das Jahr ausgewiesen wurde und die für das Monitoring zuständig ist, gut genug aufgestellt, um alle Akteure auf diesem Weg zu begleiten? Leider nein! Im März haben sich deshalb 30 Vertreter zivilgesellschaftlicher Gruppen aus Nord und Süd hier in Berlin getroffen, um einen Blick auf den Tourismus heute und seine Trends zu werfen, sowie in einem Abschlussdokument, der „Declaration on Transforming Tourism“ Forderungen an Politik und Wirtschaft zu formulieren.
Freuen Sie sich mit uns und folgen Sie der Präsentation von Antje Monshausen von Brot für die Welt / Tourism Watch, die eine aktuelle Einordnung zum Jahr des Nachhaltigen Tourismus für Entwicklung geben wird, sowie Einblicke in die Rolle und Strategien von zivilgesellschaftlichen Organisationen weltweit. Weiterführende Informationen:
euch allen wünschen wir ein glückliches, gesundes und vor allem friedliches Neues Jahr!
Wir möchten euch daran erinnern, dass unsere Mitgliederversammlung am Samstag, den 21. Januar um 14:00 Uhr stattfindet. Für die Anmeldung schickt bitte Annegret eine kurze E-Mail. Bei Bedarf schickt sie euch auch das Formular für die Stimmrechtsübertragung.
Liebe Tourismus-Interessierte, liebe Freunde und Freundinnen des GATE-Stammtischs,
Im November widmen wir uns einem sensiblen Thema: Wir blicken nach Israel und Palästina sowie den dort lebenden Menschen und ihrem Alltag. Gemeinsam mit unserem Referenten versuchen wir zu klären, wie Reisende aus Europa den Konflikt und die Anstrengungen der Zivilgesellschaften vor Ort erleben und selbst aktiv werden können oder wie eine neue Generation in Palästina gestärkt werden kann, damit sie sich aktiv am Aufbau einer Zivilgesellschaft beteiligen kann. Unser Referent berichtet von seinen langjährigen Erfahrungen vor Ort.
Zu diesem interessanten Stammtisch möchten wir Sie/euch auch diesmal wieder herzlich einladen.
Dienstag, den 24. November 2015, 19.00 Uhr im Obergeschoss des Café Hundertwasser
Mut zur Begegnung
Der Ausbildungskurs der Dar Al-Kalima Fachhochschule Bethlehem für die Jericho Guides im Winterpalast des Herodes, Jericho (Foto: A. Kuntz)
Zahlreiche Kriege und Konflikte und immer neue Friedensverhandlung prägen das Leben und den Alltag der Menschen in Israel und Palästina. Das Forum Ziviler Friedensdienst e. V. (forumZFD) ist seit dem Jahr 1999 mit seinen Mitarbeitenden in Israel & Palästina aktiv. Andreas Kuntz, Friedensfachkraft des forumZFD, berät Partnerorganisationen und betreut Maßnahmen zum Aufbau von Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe für einen gerechten Frieden. Im Rahmen der Friedensdekade erzählt er von seinen spannenden Erlebnissen in diesen Ländern und versucht unter anderem Antworten auf folgende Fragen zu geben.
Andreas Kuntz arbeitet seit Ende 2009 beim forumZFD, bis 2012 war er in Kooperation mit dem Willy-Brandt-Zentrum Jerusalem entsandt. Von 2010 bis 2012 etablierte er an der Dar Al-Kalima Fachhochschule in Bethlehem ein Leadership-Training für junge christliche und muslimische PalästinenserInnen, um sie am Aufbau einer Zivilgesellschaft zu beteiligen. 2013 hat er als Projektmanager im Büro Jericho des forumZFD zusammen mit lokalen palästinensischen Reiseleitern konfliktsensible Rundgänge und Fahrradtouren koordiniert. Seit 2014 arbeitet er im Büro in Jerusalem als Projektmanager im Bereich „Cross Border“. Er berät und betreut Maßnahmen zum Aufbau von Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe für einen gerechten Frieden, gemeinsam mit Partnern wie den „Combatants for Peace“ in Israel und Palästina.
Andreas Kuntz studierte evangelische Theologie und hat einen Magister in Jüdischen Studien erworben. Er war als Lehrkraft im konfessionskooperativen Religionsunterricht und Globalen Lernen sowie als Evangelischer Pfarrer tätig (http://www.forumzfd.de/Als_Tourist_im_Konflikt).
Wann: 24.11.2015, Pünktlich um 19 Uhr
Wo: Café Hundertwasser (Obergeschoss), Simon-Dach-Straße 39, 10245 Berlin, Friedrichshain, (U5 Samariterstraße, U/S Warschauer Straße, Tram 10 Grünberger Straße oder Bus 240 Boxhagener Platz).
Um Weiterleitung an Interessierte wird gebeten.
Wie immer freuen wir uns auf eine zahlreiche Teilnahme aller Interessierten und eine rege Diskussion!
Foto: A. Kuntz: Der Ausbildungskurs der Dar Al-Kalima Fachhochschule Bethlehem für die Jericho Guides im Winterpalast des Herodes, Jericho
Vortrag Thailand: Kortländer, Kristina (2000): “Thailand – Das Land des Lächelns. Die Vermarktung von Zielgebieten in Reisekatalogen”; ITB, Berlin 2000,
Artikel/Sammelband: Ethnologie und Tourismus; GATE e.V. (Hg.) (2005): “Ethnologie und Tourismus – Chancen, Perspektiven und Vorraussetzungen für eine verstärkte Zusammenarbeit”
Dokumentation der GATE-Konferenz “ETHNO-LOGIEsch IM TOURISMUS”, die am 5. und 6. November 2004 im Ethnologisches Museum Berlin stattfand,
Workshop auf der DGV-Tagung “Tourism and Social Anthropology – Why Tourism Matters”
Im Rahmen der diesjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde (DGV) in Halle/Saale veranstaltete GATE einen Workshop zum Thema Ethnologie und Tourismus. Ethnologen, die aktiv in Forschung und Lehre der Disziplin tätig sind (unter Anderen Professor Peter Burns, University of Brighton), referierten und diskutierten zu dem Thema: “Tourism and Social Anthropology – Why Tourism Matters”.
Der Workshop fand am 5. Oktober 2005, von 13.30 bis 18 Uhr statt. Programm (PDF 66 KB).
Eine Zusammenfassung des GATE-Workshops bietet dieser kurze Bericht (PDF 533 KB).